[H1] Mit einem blauen Auge davon gekommen

Alles andere als souverän und letztlich auch mit etwas Glück sicherten die Regionalligavolleyballer der TuS Kriftel am vergangenen Samstagabend mit einem hauchdünnen 3:1-Erfolg (25:23, 18:25, 25:22 und 25:22) beim Tabellensechsten aus Feldkirchen ihre Tabellenführung in der vierthöchsten Deutschen Spielklasse .
Manchmal gibt es Tage, an denen scheint einfach alles schief zu gehen. Und genau so einen erwischten die Krifteler Volleyballer um Trainer Dariusz Haratym am vergangenen Samstag. Das Verletzungspech hielt auch in der vorangegangenen Trainingswoche weiter an. Zum immer noch an der Hand verletzten Kapitän Dennis Kemmerer gesellte sich nun auch noch Stamm-Außenangreifer Felix Blume, der sich im Training eine Bänderdehnung im Sprunggelenk zugezogen hatte. Während Kemmerer das Spiel nur als Zuschauer miterlebte, konnte Blume der Mannschaft im Notfall zumindest als zweiter Libero neben dem etatmäßigen Abwehrchef Julian Schulz auf den hinteren Feldpositionen aushelfen. Mittelblocker Christoph Liebenow war berufsbedingt erst gar nicht mit in die Nähe von Neuwied gereist, so dass Trainer Haratym die Mannschaft im Vergleich zur Vorwoche erneut etwas umstellen musste.

Einer verspäteten Anreise folgte kurz vor Ankunft in des Gegners Halle eine kleinere Panne, bei der sich einer der beiden Mannschaftsbusse in einem durch den Regen aufgeweichten Grasbett festgefahren hatte. Mit vereinten Kräften konnte der Bus wieder mobil gemacht werden, so dass die Mannschaft zwar deutlich verspätet und gestresst, aber dennoch gerade rechtzeitig zum Warmmachen das Spielfeld der gegnerischen Halle betreten konnte.
Pannen und Missgeschicke sollten in der Folge leider auch das Krifteler Volleyballspiel prägen. Kriftel agierte langsam, müde und zaghaft. Von der Souveränität, dem Selbstvertrauen und der Überzeugung eines Tabellenführers war über die gesamte Länge der Partie nahezu nichts zu sehen. Einem sehr engen und umkämpften ersten Satz, den Kriftel letztlich sehr glücklich mit 25:23 ins Ziel rettete, folgte ein desolater zweiter, bei dem man nach einer eigenen 7:0-Führung vollkommen das Spielen einstellte. Feldkirchen deklassierte die Krifteler mit einer 25:11-Punkteserie und gewann verdient den zweiten Durchgang mit 25:18.

Die Krifteler Startformation mit Tim Schön und Philipp Marx auf den beiden Außenpositionen, Markus Floren und Florian Bonadt im Mittelblock, Danny Schleuning im Zuspiel sowie Michael Kern als Diagonalangreifer und Julian Schulz als Libero konnten in dieser Phase des Spiels überhaupt nichts entgegensetzen. Auch die zwischenzeitlichen Einwechslungen von Cajetan Richter für Marx und Philipp Pagels als Blockverstärkung für Schleuning konnten nichts mehr ändern. Kriftel war weit entfernt von der Bestform.
Im dritten Satz ging es lange Zeit ausgeglichen zu, ehe die junge Mannschaft von Trainer Haratym durch eine Aufschlagserie von Schön die Weichen auf Sieg zu stellen schien. Zunächst mit 17:12 und später dann mit 24:17 konnte man sich scheinbar vorentscheidend vom Gegner absetzen. Doch dieser konterte mit einer Aufschlagserie seines Kapitäns, der gleich fünf Asse am Stück ins Herz der Krifteler Hintermannschaft servierte. Erneut war von Souveränität und Überzeugung keine Spur. Die ängstliche Annahme wich den scharfen Aufschlägen des Gegners regelrecht aus, so dass Kriftel anfangen musste zu zittern. Beim Stand von 24:22 hatte der Gegner dann offenbar ein Einsehen und schenkte den verunsicherten Obststädtern mit einem Eigenfehler den zweiten Satzgewinn.

Im vierten und letzten Satz bot sich den Zuschauern ein ähnliches Bild. Nach einem anfänglich sehr ausgeglichenen Satzverlauf, konnte sich Kriftel wieder vorentscheidend absetzen, ehe beim Stand von diesmal 24:18 und sechs Matchbällen wieder des Gegners Kapitän zum Aufschlag ansetzte und erneut eine Serie von vier Punkten am Stück servierte. Unruhe machte sich in Kriftels Hintermannschaft breit, keiner wollte Verantwortung übernehmen, und so war es wieder ein Fehler der Gastgeber selbst, der Kriftel mehr als glücklich den knappen 3:1-Endstand bescherte.
Kriftel konnte lediglich in wenigen Spielphasen durch einen druckvollen Aufschlag, insbesondere von Bonadt, Schleuning und Schön überzeugen. Allerdings war der Mittelblock von Floren und Bonadt in den direkten Duellen mit den gegnerischen Mittelblockern am Netz im Vergleich zur Vorwoche gegen Wiesbaden deutlich verbessert. Annahme, Außenblock und vor allem die Feldabwehr offenbarten jedoch große Schwächen, die man in naher Zukunft dringend abstellen muss, denn nicht jeder Gegner wird Kriftel so bereitwillig das Feld überlassen, wie es Feldkirchen am vergangenen Samstagabend getan hat. Für dieses Mal hat es noch gereicht, und man ist sehr glücklich mit einem blauen Auge davon gekommen.


Die wohl beste Nachricht des Abends kam aus dem nahegelegenen Sinzig. Der unmittelbare Meisterschaftskontrahent aus Bliesen verlor überraschend sein Punktspiel bei den LAF Sinzig mit 0:3. Kriftel hat somit nun bereits 3 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten, den man im Nachholspiel nächsten Samstag beim Tabellenschlusslicht VC Lahnstein sogar noch auf komfortable 6 Punkte ausbauen könnte. Gegen den Tabellenletzten sollte man sich jedoch nicht nur auf das Glück verlassen, sondern versuchen, den schon über einige Wochen zu verzeichnenden Abwärtstrend der eigenen Leistung endlich abzufangen.

   

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Zum 27.11.2023 wird der (zweite) Teil des Zusatzbeitrags eingezogen.

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